Historischer Verein Memmingen

Geschichtsforschung - Heimatpflege - Denkmalschutz

Personen

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Ausgewählt wurden zum einen die wichtigsten Akteure der Ereignisse in Memmingen rund um 1525, deren Einstellung und Aussagen durch zeitgenössische Quellen und spätere Forschung bekannt sind. Zum anderen wurden aber einige Forderungen und Stellungnahmen Personen in den Mund gelegt, die zu dieser Zeit laut Grundbüchern und Abgabeverzeichnisse gelebt haben, von denen aber keine persönlichen Meinungsäußerungen überliefert sind.

Dennoch tragen nicht alle Personen Namen. Es gibt den namenlosen Leibeigenen, die Frau eines Webers oder die Frau des Diepold Mair. Warum ist das so? Darin drückt sich keine heutige Geringschätzung gegenüber diesen Personen aus, sondern spiegelt den damaligen geschichtlichen Horizont wider: Große Bevölkerungsgruppen (leibeigene Bauern, Knechte, Gesellen usw.) galten in der Zeit um 1525 als so unbedeutend, dass sie ganz selten überhaupt Erwähnung finden und in den Quellen und Chroniken namenlos bleiben. In besonderem Maße trifft das auf Frauen zu, die - bis auf die Ausnahmen in den Frauenklöstern - stets über ihren Mann definiert wurden. Das Projekt wollte für diese Personengruppen keine Namen einfach erfinden, sondern damit auch diesem historischen Sachverhalt der Geringschätzung der Menschen aus der Unterschicht und der Frauen Rechnung tragen - einer Geringschätzung, die sicherlich auch zu den Aufständen von 1525 beigetragen hat.

Bauern

Etwa 150 Bauern zählte das Memminger Heilig-Geist-Spital in der Umgebung der Reichsstadt. Sie waren ebenso wie einige Bauern von Bürgern der Stadt in der Regel Leibeigene.

  • Bauernkinder aus dem Allgäu - enteignet und verarmt
  • Lenz Hertnagel aus Steinheim) wehrt sich gegen den Zehnt
  • Hans Häberlin - predigender Bauer
  • Adam Sauter (aus Steinheim) fordert neugläubigen Pfarrer
  • Max Straub (Bauer aus Pleß)
  • Hans Schaup - mutiger Steinheimer Dorfamman
  • Geknechteter Leibeigener Bauer fordert Freiheit für sich und seine Familie

Geistliche und Ordensleute

An den Pfarrkirchen (Sankt Martin und Zu unserer lieben Frau) und in mehreren Klöstern und Spitälern (Heilig-Geist-Orden, Antoniterpräzeptorei, Augustinereremiten, Augustinerinnen, Franziskanerinnen) lebten und wirkten Messpriester, Prediger, Mönche, Chorherren und Nonnen.

  • Susanna Besserer - unentschlossene Priorin
  • Christoph Gerung - reformfreudiger Prediger
  • Paul Höpp - engagierte Lateinschulmeister
  • Thomas Knoch - Vorsteher der Memminger Kreuzherren
  • Kaspar von Leutzenbrunn - Antoniterpräzeptor und Pfarrer
  • Jakob Megerich - beharrlicher altgläubiger Pfarrer
  • Christoph Schappeler - wortgewaltiger Prediger
  • Anna Stüdlin - entlaufene Nonne
  • Franziska Tabertshofer - standhafte Ordensmutter

Bürgerinnen und Bürger

Innerhalb der Stadtmauern wohnten um 1525 etwa 6.000 Personen, darunter wohl etwa 1.500 Menschen mit Bürgerrecht. Zu ihnen zählten reiche Kaufleute ebenso wie verhältnismäßig arme Handwerker.

  • Michael Merklin - tapferer Landsknechtshauptmann
  • Jörg Wagner - Hauptmann am "Einlaß"
  • Georg Meurer - Stadtschreiber
  • Ulrich Zwicker - Stadtamman
  • Bernhard Strigel - Maler und einflussreicher Bürger
  • Ulrich Wolfhart - überzeugter Anhänger des neuen Glaubens
  • Jörg Kimpel - kritischer Türmer und Chronist
  • Ludwig Conrater - altgläubiger Rat
  • Jörg Schalk - loyaler reichsstädtischer Spitalverwalter
  • Eberhard Zangmeister - ein Anhänger der Reformation
  • Sebastian Lotzer - Laientheologe und Schreiber der Zwölf Artikel
  • Hans Heltzlin - mutiger Zehntverweigerer
  • Ambrosius Bäsch - mutiger Webermeister
  • Frau des Diepold Mair will ihren Mann zurückholen
  • Frau eines Webers - voller Wut
  • Melchior Buntz - die Sorgen eines Webermeisters
  • Jörg Bischof - unglücklicher Ausgetretener